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Montag, 12. Dezember 2011

Damenmode

Spanische Frauen-Mode

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Beispiel: spanische Halskrause
Die Damenbekleidung der spanischen Mode war noch steifer und noch enger als die der Herren. Die weiblichen, natürlichen Formen wurden völlig verhüllt, so dass der Ober- und Unterkörper zu einem Dreieck wurden. Um das besser erreichen zu können wurde durch das damals erfundene Korsetts. Das Korsett hatte einige Vorformen, doch erst durch die spanische Mode wurden im Korsett Eisen- und Fischbeinstäbe zur Verstärkung eingearbeitet. Schließlich verhüllten die Bleipatten im Mieder gänzlich jede weibliche Formen. Die Ärmel waren ebenfalls bei den Damen ähnlich wie bei den Herren, also mit Wülsten an der Schulter versehen und den Hängeärmel ausgestattet. Nicht nur das Korsett entsprang der spanischen Mode, auch der Reifrock. Der Reifrock bildete einen Kegel unterhalb des Gewandes. Wie das Korsett überstand auch der Reifrock die Renaissance. Das Kleid der spanischen Mode war hochgeschlossen und von einer Krause beendet.  Das Oberteil, an der Taille endend, lies den Unterrock teilweise sichtbar, so dass erneut ein Dreieck entstand.

Kopfbedeckungen 

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Beispiel: Käppchen
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Beispiel Hut
Auch die Frisuren und Kopfbedeckungen der spanischen Mode waren steif und streng. Auf den hochfrisierten Haar war oft ein kleiner Hut, ähnlich wie der beim Herren, aber auch ein mit Perlen verziertes Käppchen oder Perlendiadem war oft sichtbar.










Italienische Damenmode

Unterkleidung 
Unter ihren Gewändern trugen die Damen ein Hemdchen aus Leinen, genannt Chemise. Diese Chemise war weit geschnitten, der Ausschnitt war oft mit kleinen Fältchen versehen, die mithilfe einer Borte zusammengehalten wurde. Die Form des Ausschnittes konnte rund aber auch viereckig sein. Die Ausschnittkante und die Ärmel der Chemise waren mit einer Stickerei verziert, die rot, golden oder schwarz waren. Manche Borten waren aber auch einfach nur weiß- Oft konnte man die Chemise am Ausschnitt des Kleides, an den Schultern und an den Ärmelschlitzen oder an den Handgelenken sehen.

Mieder 
Wie in vielen Epochen wurden auch hier Mieder getragen. Das Mieder wurden mit einer Schnürung durch Kordeln „verschlossen“. Diese Schnürung befand sich vorne, konnte aber auch hinten sein. Um diese Schnürung zu unterstützen waren Metallringe oder Ösen in das Mieder eingearbeitet. In Italien waren diese körperbetont geschnitten und besaßen einen gerundeten oder eckigen Ausschnitt. Der Ausschnitt wurde gelegentlich mit breiten Borten verziert. Diese Borten wurden schließlich in den vorderen Verschlusskanten eingearbeitet. Um den Nacken und die Schulter frei zu halten verlief der Ausschnitt über das Schultergelenkt. Die Mieder waren so geschnitten, dass sie an der Taille endeten oder kurz darüber. Während der Frührenaissance waren die Mieder vermutlich wenig oder sogar gar nicht verstärkt. Später wurden die Mieder jedoch zusätzlich verstärkt.

Beispiel für das Gamurra
Beispiel für Gamurra
Die Röcke der italienischen Renaissance reichten bis zum Boden. Zudem waren sie weit geschnitten und mit zahlreichen Falten. Wie beim Mieder wurde der Saum manchmal mit einer breiten Borte versehen. Meistens war diese Borte in einer anderen Farbe als der Rock. In Italien trugen die Frauen ein Gewand, das man Gamurra nennt, unter dem Obergewand oder unter dem Mantel. Das Gamurra war meistens rund ausgeschnitten und anliegend war. Die Ärmel des Kleidungsstückes waren kunstvoll designt und lang, manchmal sogar war es möglich die Ärmel aus zu wechseln. Dadurch, dass es nun einen Kleiderschnitt gab konnte die Kleidung Körper betont geschnitten werden. Durch „Geren“, das waren eingesetzte Keile, konnte der Rocksaum erweitert werden. Über der Cotta wurde ein Oberkleid mit Schleppe getragen, das hoch gegürtelt wurde. Dieses Oberkleid wurde Cioppa genannt. Die Ärmel der Cioppa waren verschieden artig geformt, meist auch weit geschnitten. Das Kleid der Damen bestand also aus einen Mieder und einen Rock, die mit einander verbunden waren durch eine Taillennaht. Unter dem Mieder blitzte ein verziertes Hemd hervor, welches aber meistens nicht gesehen wurde, wenn das Kleid drüber getragen wurde. An diesem Mieder war der Doppelrock angebracht. Der überlange Oberrock wurde hoch gerafft, so dass der Unterrock, der bis zum Boden reicht, sichtbar wurde.

Schuhe 
Die venezianischen Damen trugen im 15. Jahrhundert einen Stelzpantoffel, der Zoccolo. Die Sohle des Zoccolos wurde nach untenhin schmaler und konnte sogar bis 40 cm hoch sein!

Stoffe
Die Stoffe waren oft Damast, aber auch golddurchwebte Brokate. Auch Samt war oft vertreten, der meist farbig gemustert waren. Natürlich wurde auch Seide getragen, die oft in leuchtenden Farben gefärbt waren. Die italienischen Damen bevorzugten natürlich die Stoffe aus der italienischen Manufakturen.

Accessoires 
Beispiel für eine Ferronière
Beispiel für eine Ferroniere
Die sehr wohlhabenden Damen führten ein verziertes Taschentuch mit sich, genannt Fazzoletto. Das Fazzoletto war mit Spitze oder Stickereien versehen. Manchmal war es sogar mit Parfüm versehen. Das Fazzoletto wurde von den Damen offen in der Hand getragen um es jeden zeigen zu können. Zudem trugen die Frauen manchmal eine Ferronière auf der Stirn. Diese Ferronière war ausm Metall oder eine Kette mit Agraffe, einen Haken. Die Ferronièren konnten schmal sein, manchmal waren sogar Anhänger daran befestigt. Die Anhänger waren oft Edelsteine.
Der Schmuck war aus Perlen und Edelsteinen. Natürlich war auch Gold als Material begeht. Auch Broschen waren beliebt, meist rund und mit kostbaren Steinchen verziert.

Damenmode in „Deutschland“

Zur Zeit der Renaissance war Deutschland noch kein eigenes Land, viel mehr an eine Anhäufung von Fürstentümern, wobei teilweise auch preußisch. So uneinheitlich das Land war, so bunt gewürfelt war auch die damalige Mode. Die Schnitte und Farben waren unterschiedlich, so dass die Kleider die Persönlichkeit und Individualität zur Geltung brachten.

Der Mantel war damals nicht so geschnitten, wie wir es bei den Mänteln heute kennen. Er war vielmehr eine Art Umhang und wurde einfach locker über die Schultern gelegt. Damit er nicht einfach abgleiten konnte wurde der Mantel über die Brust geknotet. Der Mantel war meistens aus Wolle. Kurze Mäntel waren mit Wollfutter versehen, lange Mäntel hatten ein Seidenfutter. Zum Kontrast waren schwarze Mäntel mit farbiger Seide versehen, zum Beispiel in Goldtönen, Rotvariationen oder Gelbnuancen. Zum Flügelrock wurde ein anderer Mantel getragen, der Fehenmantel. Er besitzt breiten Pelzbesatz an der Vorderkante. Dieser Fehenmantel wurde aber nur beim Kirchengang getragen. Damals trugen die Damen auch eine Husecke. Die Husecke ist mit pelzgefüttert und reicht fast bis zum Boden. Die verwendeten Stoffe waren sehr hochwertig und wurden zusätzlich mit Schmuckknöpfen und Samtbesätzen verziert. Zudem erweiterte sich die Husecke ab den Schultern glockig erweitert und wurde wie der Mantel getragen. Die Hängärmel der Husecke hatten längs und quere Schlitze. Die Husecke wurde auf dem Weg zu einer Festivität oder Einladung getragen, manchmal auch bei einem Spaziergang, aber niemals außer Haus. Auch ein mit pelzgefütterter Umhang, der an der Hüfte endet, wurde beim täglichen Tun getragen. Dieser Umhang wird Schäublein genannt. Die Herren so wie die Damen trugen die Schaube. Die Schaube ist ein Mantelrock, der ebenfalls pelzgefüttert war und bis zum Boden reicht. Die Schaube der Damen wärmte nicht nur, sondern war auch ein Zeichen des Ranges. Die Schaube trug nicht nur die Oberschicht.

Beispiel Faltenrock
Als Hemd wurde nicht nur das Unterhemd bezeichnet, sondern auch die sichtbar getragene Bluse. Dieses Hemd wurde auch Unterhemd, Halshemd oder Frauenhemd genannt. Das Halshemd zeichnete sich durch einen hohen Stehkragen aus, aber auch üppige Fältelungen oder Stickereien waren üblich ebenso wie Rüschenabschlüsse. Das Mieder wurde sowohl unter als auch über dem Hemd getragen. Manchmal wurde das Mieder sogar manchmal am Unterrock genestelt. Das deutsche Mieder war aber deutlich weniger steif wie das der spanischen Mode, da keine Platten eingesetzt waren. Die Damen trugen oft zweiteilige Kleider. Das da zugehörige Oberteil wird Brüstlein oder Brüstla genannt. Im späten 16.Jahrhundert war das Brüstlein mit steigen Kragen und langen Ärmeln versehen. Die Kanten waren oft verziert, an den Ärmelwülsten waren oft einige Reihen mit Zierknüpfen versehen. Das Brüstlein war aus Seide, Halbseide, Leinen, Woll- und Mischgewebe sowie andere recht hochwertige Stoffe. Über das Hemd oder dem Kleid wurde der Goller getragen. Der Goller ist ein Jäckchen ohne Ärmel und bedeckte nur die Brust und die Schultern, endet somit unter dem Busen.

Manchmal wurde er anstatt eines Hemdes getragen. Wenn der Goller mit Pelzfütterung ausgestattet war wurde er zum Wärmen des Körpers benutzt. Je nach dem Stoff, nämlich Damast oder Samt, aus dem der Goller gemacht war wurde er auch zu Festlichkeiten getragen. Die Damen trugen oft einen Unterrock. Der Unterrock war ein Halbrock, der an der Taille begann, und oft teilweise sichtbar getragen wurde. Daher waren oft Saumbesätze angebracht, die aus einigen Zierstreifen bestanden. Der Unterrock war ein Alltagskleidungsstück, was in allen Schichten getragen wurde. Die Frauen trugen auch einen mit Fell gefütterten Rock, der als Pelz bezeichnet wird. Wenn der Pelz mit einem pelzgefütterten Oberteil getragen wurde, war es das „Winteroutfit“ der unteren Schichten. Der Schurz umschloss den darunter getragenden Rock, der Schurzfleck jedoch wurde wie eine Schürze getragen und diente daher der Arbeit. Manchmal war er aber auch nur zur Zierde. Der Schurz war waschbar und war häufig rot, schwarz oder weiß. Er war aus Leinen oder Wollstoffen, aber ab Mitte des 16.Jahrhunderts wurde auch Seide für einen Schurz verwendet. Merkwürdigerweise wird das einteilige Damenkleid als Rock bezeichnet. Dieses Kleid hatte einen tiefen Ausschnitt, der auch die Schultern offen lies. Dieser Ausschnitt wurde aber im Jahr 1490 via Gesetz verboten. Daher musste ein Brusttuch darunter getragen werden oder gar ein geschlossenes Hemd. Die Kleiderordnung bestimmte auch noch im 16. Jahrhundert die Damengewänder, so dass zum Beispiel die Farbe vorgegeben war. Die Nürnberger Patrizierinnen hatten ein Festkleid, das Flügelrock genannt wird. Die sogenannten Flügel waren Hängärmel, die mit Pelz gefüttert waren. Der Schwanzrock, oft braun, schwarz oder rot, wurde ebenfalls als Festkleid getragen. Wie der Name schön vermuten lässt hatte der Schwarzrock eine Schleppe. Als Hofbekleidung dienten die Faltenröcke, die üppige Rollfalten besaßen. Oft waren die Kleider sehr lang und schliffen auf dem Boden. 

Kopfbedeckungen 
Die Damen trugen Hauben, die aus Leinen oder Baumwolle bestanden. Ab und zu waren sie sogar aus Seide oder Samt. Die Hauben waren manchmal auch verziert mit Stickereien. Auch Felle wurden für die Hauben benutzt. Noch über die Renaissance hinaus wurden Hauben getragen, da aber bei Witwen und älteren Damen. Es gab verschiedene Haubenarten wie die Faltenhaube oder die Goldhaube. Die Wulsthaube, auch Steuchlein genannt, war eine wulstartige Unterhaube, die mit einen Schleiertuch versehen war. Zudem war sie auch mit goldenen, roten oder schwarzen Borten unterschiedlichster Art versehen. Die traditionelle Haube, die bis zum 16. Jahrhundert in Mode war, wurde als Schleier bezeichnet und wurde mit einem Kinnband getragen. Das Kinnband wurde aber nur beim Gang in die Kirche unterm Kinn gebunden. Die häufigsten Farben für einen Schleier waren rot und weiß, oft bestand er aus Baumwolle oder Leinen. Der Schleier bestand zudem noch aus mehreren Lagen von drapierten Stofffüllen. Eine weitere Haubenart ist das Köpflein. Das Köpflein ist eine Unterhaube, die erst einen hohen radartigen Wulsthervorrief, später wurde der Hinterkopf mit einem Wulst betont. Der Stoff aus dem das Köpflein bestand war abhängig vom Stand und dem Anlass. Daher war es manchmal mit Zierborten versehen. Die Haarhaube, eigentlich ein Haarnetz, erlaubte den Damen ihr Haar sichtbar zu tragen. Manchmal wurde die Haarhaube mit einem Schleier versehen, aber auch Kränze und Reifen. Meistens wurde die Haarhaube von jungen Damen oder Ehefrauen getragen. Ab dem 16. Jahrhundert würde über die Haarhaube auch oft ein Hut getragen. Die Pelzhaube war eine wärmende Kopfbedeckung, die fast ausschließlich von den bürgerlichen Damen getragen wurde. Das Barett war ebenfalls sehr beliebt und hatte zahlreiche Ausführungen, Formen und auch Materialien und die Zierde war sehr variabel. Es wurden Medaillen benutzt, aber auch Zierkordeln, Federn und Stickereien. Auch Schlitze im Barett waren üblich. Eine Unterart des Baretts ist die Schlappe. Sie hatte eine kappenartige, aber auch manchmal eine beutelartige Form. Im Prinzip war es ein tellerförmiges Barett, wo der Rand am Hinterkopf anlag. Kinder und junge Damen trugen einen Kranz oder ein Haarband. Das Haarband wurde von unverheirateten Damen getragen, daher auch bei Mädchen. Auch hier war eine Kleiderordnung bestimmend; Jedes Mädchen und jede junge Dame hatte je nach Stand eine andere Art von Haarband. Beispielsweise waren Perlenhaarbänder und perlenbestickte Goldborten nur für die Damen der Oberschicht erlaubt, Dienstmädchen trugen hingegen nur schwarze Samtbänder.

Schuhe
Zur Zeit der Renaissance wurden Schuhe als Pantoffel, Stiefel, Holzschuh oder Schuch genannt. Heute nennen wir diese Schuhe Bärentatze, Kuhmaulschuh oder Entenschnabel, aber damals wurden sie NICHT so. Über die Halbschuhe, die eng anlagen, trugen die Damen einen spitzen Holzpantoffel, genannt Trippen, um einer Abnutzung entgegen zu wirken. Das war sinnig, da die Sohlen der Renaissanceschuhe dünn waren.

Accessoires 
Der Gürtel schmückte die Damen nicht nur, sondern wurde auch dazu verwendet um Utensilien an einen Hakendaran zu befestigen. Meisten waren es Dinge, die im Alltag benutzt wurden wie zum Beispiel die Schlüssel. Der Gürtel konnte ein einfacher Lederriemen sein, aber auch aus Textilien, manchmal sogar mit Gold verziert. Lederriemen als Gürtel waren aber nicht die Regel. Es gab gemusterte Tailliengürtel, die enggeschnürt waren und ab und an sogar mit Goldborten versehen. Auch Samtbänder mit Applikationen, zum Beispiel mit Figuren und Pflanzenmustern. Im ersten Teil des 16.Jahrhunderts waren sogar männliche Büsten dabei. Danach wurden die Gürtel schmaler und saßen nicht mehr so eng. Zudem traten auch Gürtel auf, die aus Kettengliedern bestand, der Kettengürtel. Auch ein seitlich geschlossener Hängegürtel wurde gern getragen. Das Brusttuch, auch als Brustfleck bezeichnet. Wurde dazu verwendet den Halsausschnitt zu verdecken, aber auch zum Schutz vor Kälte. Ab den späten 16. Jahrhundert wurden die Brusttücher mit Gold bestickt oder mit breiten Borten versehen. Damit wurde das Brusttuch auch ein Accessoire.

Schmuck 
Der Schmuck war ebenfalls sehr variabel, es wurden Ketten, Ringe, Armbänder und Broschen getragen. Oft waren sie mit Edelsteinen und Perlen dekoriert. Gerne trugen die Damen mehrere Ringe an einer Hand.

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