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Samstag, 12. Dezember 2015

renaissancige Weihnachten



Zunächst will ich noch betonen, dass man in einer so langen Epoche wie der Renaissance und der Vielzahl der umfassenden Länder nicht von einheitlichen Bräuchen und Ausprägungen sprechen kann und es immer regionale, religiöse sowie zeitliche Abweichungen vorlagen. Dieser Blogeintrag stellt daher nur einen kurzen Überblick dar, der keineswegs Vollständigkeit beansprucht!


Advent, Advent – Eine Kerze brennt?

Die Adventszeit wurde erst ab den 5. Jahrhundert gefeiert und symbolisiert das Warten auf die versprochene Wiederkehr des Heillands.  Die Adventszeit betrug zunächst sechs Wochen bis Papst Gregor I. im 6. Jahrhundert die Zeit auf vier Wochen verkürzte. Damit begann die Adventszeit nicht mehr am 11. November, dem Martinstag. Während diesen Wochen galt ebenso eine Fastenzeit wie nach Karneval, was auch Rechtsgeschäfte beinhaltet, sodass neue Verträge vorher abgeschlossen wurden.

Seit dem 6. Jahrhundert wurde der heilige Nikolaus am 6. Dezember verehrt, wobei dies in Westeuropa erst seit dem 10. Jahrhundert stattfand. An jenem Tag wurden
Darstellung der heiligen Luzia von Domenico Beccafumi    
sowohl sein Namens- als auch der Todestag zelebriert. Eine Vorläufertradition der Bekannten Schuhbefüllung findet sich bereits im 15. Jahrhundert als Schiffe aus Papier oder Metall gebastelt wurden, in denen der Nikolaus den Kindern Geschenke bringen sollte, sofern diese brav waren. Ob der Nikolaus alleine oder in Begleitung erschien war bereits damals regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt ebenso ob er von einen Krampus, Precht oder Knecht Ruprecht begleitet wurde. 

Am 13. Dezember, dem Tag der Luzia, wurde ebendiese bedacht. Dabei hielt die heilige Luzia sowohl segensreiche als auch schreckliche Bedeutungen, da der Tag der kürzeste des Jahres ist und demnach Gutes sowie Böses bringen kann. 


Weihnachten in der Renaissance

Ab den 2. Jahrhundert n. Chr. finden sich die ersten Hinweise auf ein Weihnachtsfest am 25. Dezember, wobei die Bescherung um Mitternacht erfolgte.  Das allerdings die  Bescherung auf diesen Tag fiel war erst seit der Reformationszeit gegeben. Das gegenseitige Beschenken wurde bis ins 18. Jahrhundert nur unter Erwachsenen betrieben, wobei Kinder ab den 16. Jahrhundert zunehmend in die Festlichkeiten involviert wurden. Die Bescherung unter Erwachsenen entstand aus der Gesindelordnung, die festlegte, wie sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu beschenken hatten – wobei dabei ein starkes Ungleichgewicht herrschte. Üblicherweise wurden Weihnachtstaler, Hosen, Hemden sowie Schürzen und Stoffe für die Kleider verwendet. 

Die Messen zu Weihnachten waren sehr durchwachsen bis Papst Gregor I. die Anzahl auf drei Messen zu Weihnachte festlegte; Die Messe in der Nacht (Christmette), eine Messe im Morgengrauen sowie eine Messe am Tag. Dabei wurden nun auch einheitliche Rituale festgelegt.


Weihnachtsdekorationen in der Renaissance

In kirchlichen Quellen fand sich seit dem 15. Jahrhundert ein Verbot gegen immergrünen Weihnachtsschmuck, da dieser als heidnisch galt. Dennoch hielten sich die Bräuche besonders in ländlichen Gegenden, denn mit Eibe, Wacholder, Mistel sowie Tanne, Fichte und Stechpalme sollte rituell die Hausgemeinschaft geschützt werden. Anhand erhaltener Dokumente bezüglich gesetzlicher Reglungen lässt sich daraus schließen, dass diese Bräuche immer noch ausgelebt werden.

Während der Renaissance fand man innerhalb des deutschsprachigen Raumes bereits der Vorgänger des heutigen Weihnachtsbaums, allerdings wurde ein geschmückter Baum im Hausinneren während des Weihnachtsfestes erstmals 1570 erwähnt. Erst in der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert etablierte sich der Weihnachtsbaum innerhalb des Hauses von protestantischen Familien.

Die Weihnachtskrippe hingegen findet sich schon erheblich früher in den Dokumenten. Im 15. Jahrhundert entstanden in Österreich erster Königsaltäre, die die Geburt Christi darstellten und als Vorläufer der Krippe gelten. Dabei wurden vollplastische Figuren verwendet, welche frei standen und damit verstellbar war. Im Zuge der Reformation fanden sich bei Protestanten keine Krippen, da die bildliche Darstellung verpönt war. Hingegen wurden in katholischen Regionen die Krippen zu einem Prestigeobjekt, indem die Figuren teils bis zu einen Meter groß waren. 


Renaissancige Weihnachtslieder

1)       „We wish you a merry Christmas“ (16.Jhdt)
Das Lied stammt ursprünglich aus Westengland und leitet sich aus der Tradition der Carolers (Carolsänger) ab, welche für ihre Sangesdienste von wohlhabenden Mitgliedern der Gemeinde mit verschiedenen Leckereien wie Feigenpudding belohnt wurden.

2)       „Vom Himmel hoch, da komm´ ich her“  (1535)
Dieses Lied ist einer der bekanntesten Lieder, das Luther selbst verfasst hat. Er erstellte es vermutlich für seine eigenen Kinder und von den ursprünglichen 15 Strophen wurden  meist nur die ersten vier Strophen ebenso wie die Sechste und Fünfzehnte vorgetragen.
Zunächst wurde die Melodie des Liedes „Ich komm aus fremden Landen her“ (15. Jahrhundert) entnommen, bis 1539 Luther eine eigene Melodie dazu komponierte.


In diesem Sinne: Eine besinnliche Adventszeit und ein frohes Fest!


Quellen:

Zeitschrift Miroque Edition – Weihnachts- und Winterbräuche
Editon Nr 13/2014
Dezember/Januar& Februar 2015-10-12

1 Kommentar:

  1. Ich habe ein paar Artikel darüber gelesen, aber das gab mir zu denken. Der Autor ist in der Lage, große Ideen für Ihr Blog zu übertragen.

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